Nachdem ich meinen Erfahrungsbericht in verschiedenen
Facebook Gruppen geteilt habe, bin ich von dem vielseitigen Feedback positiv überrascht worden.
In diesem FAQ habe ich die häufigsten und wichtigsten Fragen gesammelt und für euch beantwortet. Die prüfungsbezogenen Antworten beziehen sich auf meine subjektive
Erfahrung in Hessen. Dabei sind die Fragen in Allgemein, Theorie, Praxis und schriftliche Prüfung unterteilt.
Sollte noch eine Frage offen geblieben sein, einfach nochmal melden!
Allgemein
1.) Wie lange hast du auf den Prüfungstermin gewartet?
Ich habe circa 12 Monate auf meinen Prüfungstermin gewartet.
2.) Wie lange darf man mit einer Berufserlaubnis arbeiten?
In der Regel wird die Berufserlaubnis für zwei Jahre ausgestellt.
3.) Wieviel vorher hast du von dem Prüfungstermin erfahren?
Ich habe 4 Wochen vor der Prüfung den Prüfungstermin mitgeteilt bekommen, allerdings muss die Prüfung nur 5
Tage vorher angekündigt werden. Ich empfehle defintiv vor der Mitteilung des Termins einen Kurs zu besuchen und die Wiederholung aller Inhalte zu starten
4.) Wer teilt das Prüfungsergebnis mit?
In Hessen teilt das Hessisches Landesprüfungs- und Untersuchungsamt im Gesundheitswesen (HLPUG) das Ergebnis der Prüfung mit. Die Prüfung wird von der hessischen Landeszahnärztekammer (LZKH) durchgeführt.
5.) Wie viele Versuche gibt es bei der Kenntnisprüfung?
Nach der neuen Approbationsordnung (gültig ab 1.10.2020) hat man 2 Wiederholungsprüfungen pro Abschnitt
(schriflich, mündlich, praktisch).
6.) Wie funktioniert das deutsche Bewertungssystem?
Das deutsche Notensystem reicht von 1-5. 1 = sehr gut, 2=gut, 3= befriedigend, 4= ausreichend, 5 = mangelhaft. Mit 4,0 wird eine Prüfung bestanden, dies entspricht normalerweise 60% der Maximalpunktzahl.
7.) Hast du einen Vorbereitungskurs besucht?
Ich lege es jedem ans Herzen, einen Vorbereitungskurs zu besuchen. Ich habe keinen auf meine Bedürfnisse
zugeschnitten Kurs gefunden und möchte diese Lücke mit unserem Team der Dental Learning Academy jetzt schließen. Unsere aktuellen Kurse findest du hier.
8.) Wie viel Vorbereitungszeit hast du benötigt?
Ich habe mich drei Monate täglich 10 Stunden auf die Prüfung vorbereitet. Dies beinhaltet das Lesen von Büchern, Zusammenfassen von Themen, wiederholen, praktisches Arbeiten am Phantomkopf und schriftliche Behandlungsplanung. Die benötigte Vorbereitungszeit variiert jedoch erheblich je nach Vorwissen und Berufserfahrung.
9.) Hast du mit einer Berufserlaubnis gearbeitet?
Ja, ich habe knapp 2 Jahre mit einer Berufserlaubnis gearbeitet.
10.) Welche Themen werden gefragt?
Die Kenntnisprüfung umfasst
- das Fach Zahnärztliche Prothetik,
- das Fach Kieferorthopädie,
- das Fach Oralchirurgie,
- das Fach Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie und
- die Fächergruppe Zahnerhaltung, die folgende Fächer beinhaltet:
-
- Endodontologie,
- Kinderzahnheilkunde,
- Parodontologie und
- Zahnhartsubstanzlehre, Prävention und Restauration.
- In der Kenntnisprüfung sollen ergänzend auch Fragen zur Notfallmedizin, klinischen Pharmakologie, Pharmakotherapie, Hygiene und zu Rechtsfragen der zahnärztlichen Berufsausübung gestellt werden.
Theorie
11.) Wie hast du dich auf die Themen vorbereitet?
- Mithilfe eines Kalenders habe ich jeden Tag Blockweise bis zum Prüfungstermin durchgeplant, um die einzelnen Themen mir aus Büchern zu erarbeiten und zusammenzufassen.
- Danach habe ich die Zusammenfassungen gelernt sowie mit meinem Mentor besprechen und das fehlende Fachvokabular angeeignet. (Ab dem 1.10.2020 ist die Deutsche Sprache ein Bewertungskriterium in der Kenntnisprüfung)!
- Ich habe mit meinen Lieblingsthemen (Chirurgie, Parodontologie und Endodontie) angefangen und anschließend alle weiteren Themen Schritt für Schritt abgearbeitet.
12.) Welche Themen wurden gefragt?
- Anamnese
- Wie machen Sie eine WSR? (Schritt für Schritt)
- Abszesse und Zysten
- Extraktion von Weisheitszähnen: Was muss beachtet werden und wie erfolgt die Behandlung (Schritt für Schritt erklären)
- Unterschied zwischen Konkrement und Zahnstein
- Wie lauft die ganze Behandlung für eine Parodontitis?
- Möglichkeiten zur Vitalerhaltung der Pulpa
- Was für Materialen benutzt man zur Vitalerhaltung der Pulpa?
- Wie lauft eine Endodontie samt Versorgung am Zahn 26?
-
Alles über Totalprothesen, Planung & Verfahren
Praxis
13.) Wie habe ich mich auf den praktischen Teil vorbereitet?
Durch meine Berufserfahrung -und Erlaubnis habe ich viele Fälle in der Praxis gesehen. Für die Prüfung habe ich speziell die gefragten Präparationen an einem Phantomkopf geübt und mit meinem Mentor besprochen.
14.) Reichen zwei Wochen Phantomkopf-Übungen zur Vorbereitung?
Generell reichen zwei Wochen an einem Phantomkopf aus, um die praktische Prüfung zu bestehen, sofern die anzufertigen Arbeiten davor schon beherrscht wurden. Es geht vor allem darum, die spezifischen Arbeitsschritte zu perfektionieren und die Spezifika des Phantomkopfs kennenzulernen.
15.) Wie funktioniert eine Röntgenaufnahme bei der Wurzelfüllung in der Prüfung?
Es handelt sich hierbei um einen speziell präparierten Endodontiezahn von Frasaco, bei dem die komplette Wurzel samt Kanal eingesehen werden kann. Somit kann die Arbeitslänge ohne ein echtes Röntgenbild bestimmt werden.
Schriftliche Prüfung
16.) Was wird im schriftlichen Teil gefragt? / Bekommen wir immer einen Fall?
Im schriftlichen Teil müssen anhand der gegebenen Anamnese, OPG, Parodontal Status etc. zwei Behandlungsplanungen erstellt und begründet werden. In der Planung soll eine kostengünstige und eine teurere Variante berücksichtigt werden.
17.) Wie kann ich mich auf den schriftlichen Teil vorbereiten?
Für den schriftlichen Teil sollte man sich in der Vorbereitung entsprechend Zeit nehmen, um auch bei schwierigen Fällen zwei Therapieplanungen einreichen zu können. Dabei ist es wichtig zu wissen, was für Eigenschaften die Edelmetalle, nicht Edelmetalle, Kunststoff und Keramik haben und welche Indikationen jeweils zutreffen.
18.) Wie kann ich mich auf die Multiple Choice Fragen vorbereiten?
In Hessen gibt es keine Multiple Choice Fragen. Nach der neuen Approbationsordnung soll es auch keine mehr
geben, dies wird durch die Behandlungsplanung ersetzt. Zur Übung setzen wir Multiple Choice Fragen in unseren Kursen ein.